Die Wachendorfer Kirchweih – ein Fest für den gesamten Körper!
Wer denkt, dass eine Kirchweih in erster Linie die Schluckmuskulatur fordert, der liegt an der Wachendorfer Kirchweih überwiegend daneben. Natürlich werden einige Maß extra gebrautes „Bergkirchweih-Bier aus Erlangen“ getrunken, aber an der Wachendorfer Kirchweih wird der ganze Körper gefordert.
Die Kirchweih-Olympiade beginnt in Wachendorf bereits vor dem offiziellen Beginn am Donnerstag mit dem Zeltaufbau. Totaler Ganzkörpereinsatz mit Zentimeter genauer Einteilung des Zeltes, sonst passt es nicht an der „Alten Fürther Straße“ an seinen Bestimmungsort.
Beim Fußballeröffnungsspiel sind Beinmuskulatur, Nackenmuskeln und auch ein paar Ellenbogen im Einsatz. Mit Technik und Konzentration sticht dann Bürgermeister Bernd Obst am Freitag, den 20. Mai, das erste Bierfass an und die Kapelle „Klostergold“ testet danach die Belastbarkeit von Ohren und die Festigkeit auf einander prallender Handflächen.
Der Samstag fordert dann alles: Kirchweihbaumeinholen – Technik, Augenmass, Muskelkraft und gestalterische Geschicklichkeit beim Schmücken. Baumaufstellen: Oberschenkel, Bizeps und Rückenmuskulatur. Betzentanz: Rhythmusgefühl, Drehgelenke, Lachmuskel. Und abends im Zelt bringt die „Blasrockkapelle Bressdlersgwaadscher“ Lunge, Leber und Stimmbänder weit über die Belastbarkeitsgrenze. Das Training der Gesäßmuskeln beim Schunkeln ist inklusive.
Am Sonntag früh, den 22. Mai, werden im Festgottesdienst die mentalen Reserven voll aufgefrischt, damit beim Familiennachnachmittag alle Sinne wieder funktionieren. Das „Gansverlosen“ aktiviert die Glückshormone und in der Reihe „Kultur im Zelt“ setzt Bernd Regenauer Groß- und Kleinhirn in Verzückung.
Sollte jetzt eine Körperregion noch nicht angesprochen sein, der wendet sich vertrauensvoll an unsere Schausteller mit Karussell, Schaukel, Schießbude oder Süßwarenstand. Ein eventuell geplantes Blutbild sollte um ein paar Tage verschoben werden.
Für die Geschmacks- und Geruchsnerven sind unsere Gastronomen in der Weinstube Zeitinger und im Gasthaus Dorfbrunnen zuständig.
Vergessen Sie ein teures Wellness-Wochenende.
Kommen Sie zur Wachendorfer Kirchweih – ein Fest für den gesamten Körper!
Hermann Steiner
Wachendorfer Kirchweih –
Neues und Bewährtes gefällt den vielen Gästen oder
„immer wieder die gleich Kärwa, bloß anderscht“!
Eine alte Kirchweihregel besagt, dass es immer eine der drei Kirchweihen von Wilhermsdorf, Langenzenn und Cadolzburg verregnet. Da die Wachendorfer Kirchweih immer gemeinsam mit der Langenzenner gefeiert wird, betrifft diese Regeln auch irgendwie Wachendorf. Nach vielen verregneten Kirchweihen hatten die Langenzenner und Wachendorfer heuer Glück mit dem Wetter. Fast immer war strahlender Sonnenschein.
Spötter sagten, dass dies mit dem Bieranstich zu tun hatte: der Wachendorfer Kirchweihverein versteigerte heuer zum ersten Mal den prestigeträchtigen Akt und es gewann zufällig der langjährige Gemeinderat Michael Bischoff diese Aufgabe. Er löste dies mit Bravour und die Kapelle „Klostergold“ unterhielt danach das Publikum prächtig.
Der Samstag war wie immer vollgepackt mit Aktionen, die alle wie am Schnürchen abliefen: Baumeinholen, schmücken, Rundfahrt im Ort und aufstellen – jedes Mal eine Kraft raubende Angelegenheit. Nur beim „Kärwafass ausgraben“ wurde „Energie gespart“. Die Familie Winkler hatte Wachendorf „en miniature“ nachgebaut und ein Kärwapärla musste mit winzigen Schäufelchen in den Modellvorgärten das Fässchen suchen, das aber dann in ein Richtiges umgetauscht wurde. Der „Star“ des Nachmittags war aber der Betz (ein Kamerunschaf) beim Betzntanz, das die Kinder sofort ins Herz geschlossen hatten.
Harte Konkurrenz hatte am Abend die „Blasrockkapelle Bressdlersgwaadscher“, die gegen das DFB-Pokalendspiel antreten musste. Sie meisterten diese Herausforderung mit Bravour, das Publikum unterhielt sich aufs Beste.
Bei strahlendem Sonnenschein fanden die Familien am Sonntag ein abwechslungsreiches Angebot auf dem Festplatz. Der letzte Höhepunkt der Wachendorfer Kirchweih war wieder „Kultur im Zelt“, wo der aus Funk und Fernsehen bekannte Kabarettist Bernd Regenauer einen fulminanten Auftritt absolvierte. Er zerlegte die Fränkische Seele in all ihren Tiefen und Feinheiten, was das Publikum mit viel Applaus und Lachsalven quittierte.
Zufrieden und geschafft ließen es die Wachendorfer Kärwaburschen und -madli um die engagierte Vorstandschaft Pedro Schramm, Alfred Tatzel und Sebastian Kolb am Montag ausklingen. Vielen Dank an die vielen Gäste und die fleißigen Mitglieder, ohne die so ein Wochenende nicht zu bewältigen wäre.